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REIKYUSHA - JAPANISCHE BESTATTUNGSFAHRZEUGE

Die asiatische Bestattungskultur ist mit der europäischen nur schwer vergleichbar. So bedeutet eine Bestattung dort eher etwas Positives. Der Abschied des Toten von dieser Welt auf dem Weg in eine andere wird mitunter sehr aufwendig gefeiert. Die "Trauergäste" werden dabei ein letztes Mal eingeladen, diesen Abschied mit einem reichhaltigen Mahl zu feiern.

Einen Bestattungswagen im Straßenbild zu sehen, löst hierzulande in der Regel Beklemmung aus. In Japan kann ein solches Fahrzeug - dort Reikyusha genannt - bei bestimmten Menschengruppen als Glücksbringer verstanden werden.

Dieses recht positive Verständnis spiegelt sich in der fast übermütigen Konstruktion der japanischen Bestattungsfahrzeuge wider.

Üblicherweise werden große Luxuslimousinen vom Schlage eines Toyota Crown oder Nissan President verwendet. Auch amerikanische Straßenkreuzer von Cadillac oder Lincoln sind beliebte Basisfahrzeuge.

In der Regel werden diese - zumeist viertürigen - Edelkarossen hinter den vorderen Türen von ihrem Dach befreit und ,an dieser Stelle beginnend, gigantische Holztempel bis zum Heckabschluß aufgebaut.

Diese Tempel sind aufwendig in wochenlanger Arbeit von Hand geschnitzt und über und über mit Ornamenten aus der japanischen Architektur verziert. Riesengroße vergoldete Drachen blicken von Pagodendächern in alle Richtungen. Gleichermaßen prunkvoll sind die Sargräume auch von innen ausgestattet. Jedes Fahrzeug ist ein Einzelstück, was nicht zuletzt auch durch die individuelle Namensgebung eines jeden Kunstwerkes dieser einzigartigen Fahrzeugkultur deutlich wird.

Dominiert von Gold, Purpurrot und lackiertem Holz, kann man eindeutig sagen: auffälligere und prachtvollere Bestattungswagen als in Japan sind auf der ganzen Welt nicht zu finden. Literatur und weitere Informationen zu diesem Thema sind bei Ingo Marx, Bestattungswagen-Literaturarchiv erhältlich.

Bilder von japanischen Bestattungswagen gibt es übrigens auch hier zu sehen!

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Letzter Update: 01 Januar 2011