ABRA, Autohaus Braunschweig:
Das Autohaus Braunschweig
ist ein Volkswagen-Vertragshändler und verkauft
VW-Bestattungsfahrzeuge mit Aufbauten bzw. Ausbauten von Stolle und Rappold
unter dem eigenen Namen. Eigene Konstruktionen von ABRA sind nicht bekannt.
Im Bestattungswagen-Handel ist das Autohaus Braunschweig bis ins 21.
Jahrhundert tätig.
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Barkas-Werke (VEB):
Der Barkas B 1000 wurde werksseitig auch als Bestattungswagen geliefert. Es
handelte sich hierbei um einen ausgebauten, schwarz lackierten Kastenwagen,
weshalb sich der Barkas-Gesamtprospekt lediglich auf die einzeilige
Erwähnung der Bestattungs-Variante beschränkte.
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Bierhake Karosseriebau:
Von dieser Karosseriefabrik sind zwei Exemplare des BMW 501 V8 „Barockengel
mit Leichenwagen-Karosserie bekannt. Eines der Fahrzeuge ist noch existent
und wird Gerüchten zufolge im Umkreis von Darmstadt restauriert. Die Firma
Bierhake ist im Karosseriebau tätig bis ins 21. Jahrhundert. Weitere
Bestattungsfahrzeuge sind jedoch nicht bekannt.
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Binz:
Die Firma Binz stellt in hauptsächlich
Sonderaufbauten für Krankenwagen her.
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Eurago GmbH:
Die Ravensburger Eurago GmbH pries 1989 in einer Werbeanzeige zu
Leichenwagen ausgebaute US-Vans an. Da mit Ausnahme dieser Anzeige im
Branchenmagazin des Bestattungsgewerbes keine weiteren Aktivitäten von
Eurago zu finden waren, kann man davon ausgehen, daß Eurago nur eine kurze
Präsenz als Bestattungswagen-Anbieter hatte. Die Firma ist nicht mehr
existent.
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Hägele:
Die Firma Hägele in Mössingen fertigte in der Mitte der 50er Jahre Gerüchten
zufolge mindestens zwei Bestattungswagen, denen der Mercedes 180 „Ponton“ zu
Grunde lag. Leider existieren keinerlei Dokumentationen über diese Firma.
Die genaue Historie der Firma Hägele ist nicht bekannt, doch gilt es als
gesichert, daß sie jegliche Aktivitäten eingestellt hat.
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Hansen Karosseriefabrik:
Die Firma S. Hansen baute 1929 einen Daimler Benz N 46 zu einem
Großraumbestattungswagen um. Es handelte sich um einen geschlossenen
Kastenwagen aus der Serienproduktion, der mit langen Seitenscheiben und
einer Dachgalerie versehen worden war. Die geradezu banale Einfachheit des
Umbaus läßt auf ein naheliegendes Betätigungsfeld schließen: vermutlich war
die Firma Hansen regulär im LKW-Bau tätig. Der N 46 dürfte von daher ein
Einzelstück sein. Weiterhin ist ein Adler aus den 20er Jahren bekannt, der
bei Hansen umkarossiert wurde. Der Verbleib und die Historie der Firma
Hansen, Hamburg ist bis dato unbekannt. Aller Vermutung nach ist die Firma
erloschen.
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Kässbohrer Fahrzeugwerke:
Dieser Fahrzeugbaubetrieb hatte sein Hauptbetätigungsfeld stets in den
Bereichen schwerer Nutzfahrzeuge und luxuriöser Omnibusse. Es sind
vereinzelte Bestattungswagen auf Basis des Mercedes Benz 300 „Adenauer
sowie auf MAN-Leicht-LKW-Fahrgestell bekannt (vermutlich Einzelstücke oder
Kleinserienprodukte). Leider existieren im Archiv des Herstellers keinerlei
Informationen über die wenigen Aufträge aus dem Bestattungsgewerbe mehr. Im
Nutzahrzeugbau ist Kässbohrer heute noch aktiv.
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Meierling GmbH & Co.KG:
Üblicherweise war die Firma Meierling in der Konstruktion von schweren
Nutzfahrzeugen beheimatet. Dies ist bei dem wohl einzigen Bestattungswagen
von Meierling auch eindeutig zu erkennen. Es handelt sich um einen Opel
Blitz, dem man recht verkrampft versuchte, ein PKW-ähnliches Äußeres zu
verleihen. Dies geschah unter Verwendung zeitgenössischer Opel-PKW-Teile.
Leider war die Gestaltung derart mißlungen, daß es sich um ein Einzelstück
handelte. In den Firmenarchiven existieren keinerlei Unterlagen über dieses
eher unbeholfene Projekt mehr, was sicherlich keinen wirklichen Verlust in
der deutschen Bestattungskultur bedeuten dürfte. Die Mitarbeiter von
Meierling waren auf jeden Fall sehr begeistert, als ich ihnen von Ihrem
Fahrzeug erzählte – offenbar waren das völlig unbekannte Neuigkeiten!
Wahrscheinlich hat man jegliche Dokumente über dieses Fahrzeug
schnellstmöglich vernichtet – so wie es VW auch immer mit den Prototypen
macht, für die man sich eventuell später mal schämen könnte...
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Opel AG:
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Rometsch Karosserie:
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Schorn:
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Vogt Autotechnik:
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Voll:
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J. Welsch & Sohn:
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Westfalia Werke KG:
Genug, ich will wieder nach oben
Letzter Update: 02 Januar 2011
Opel-Fahrgestelle wurden schon von den verschiedensten Herstellern zu
Bestattungs-Zwecken umkarossiert. Fast alle deutschan Hersteller haben auch
heute Opel-Umbauten im Standardprogramm. Wirkliche Ambitionen, werksseitig
Bestattungsfahrzeuge zu bauen, hat es bei der Adam Opel AG nicht gegeben.
Dennoch wurde im Rahmen einer Gesellenprüfung von einer „Lehrgruppe
Karosseriebau“ ein Bestattungswagen auf Basis eines Rekord C hergestellt.
Zweifelsohne handelt es sich um eine einmalige Sonderanfertigung, die jedoch
nach Verlassen des Opel-Werkes tatsächlich in seinem geplanten
Arbeitsbereich eingesetzt wurde. Das Fahrzeug ist heute noch existent und
befindet sich im Ruhrgebiet. Leider wurde die Restauration vor einigen
Jahren begonnen und aus Zeitgründen nie fertiggestellt.
Wie einige Firmen der Karosseriebranche versuchte sich auch
Friedrich
Rometsch in der Konstruktion von Bestattungsfahrzeugen. Die Herkunft aus dem
PKW-Bereich war dabei unverkennbar. So präsentierte die Firma Rometsch ein
Phänomen, daß in der Nachkriegsgeschichte wohl guten Gewissens als einmalig
bezeichnet werden kann: die gelungene Umwandlung von Lieferwagen in elegante
Überführungsfahrzeuge, denen man den Kleintransporter-Charakter nahezu nicht
mehr anmerkt. Das Unternehmen ist noch heute existent, versteht sich jedoch
vorrangig als KFZ-Werkstatt mit dem Schwerpunkt Unfallinstandsetzung.
Aus Mercedes Benz-Unterlagen geht hervor, daß 1955 ein Mercedes Benz 180
„Ponton“ mit einem Bestattungswagen-Aufbau der Firma Schorn nach Duisburg
ausgeliefert wurde. Weitere Informationen über diesen Hersteller sind nicht
bekannt. Aktuelle Branchenverzeichnisse listen keinen Betrieb mit Namen
„Schorn“ in Nordrhein-Westfalen, der mehr oder weniger in der
Automobilbranche tätig wäre.
Das Opel-Autohaus Hermann Vogt bot in den 70er Jahren Bestattungswagen auf
Basis von Rekord D, Kapitän, Admiral und Diplomat (B-Serie) an. Die
Fahrzeuge wurden verlängert und mit großflächig verglasten Aufbauten
versehen. In Werbeanzeigen rühmte sich Vogt, europaweit der einzige
Karossier zu sein, der von der Adam Opel AG die offizielle Freigabe hatte,
K/ A/ D-Fahrzeuge im Radstand zu verlängern. Über 500 Fahrzeuge dieser Serie
wurden so bei Vogt gestreckt und ein erheblicher Teil davon zum Leichenwagen
karossiert. Die Firma Vogt ist nicht mehr existent.
Voll ist eine Karosseriefabrik, deren Hauptaufgabenfeld der Omnibusbau und
die Herstellung von LKW-Aufbauten war. In den 80er Jahren wagte man den
einmaligen Versuch, einen Bestattungswagen auf Basis eines VW Caddy zu
konstruieren. Das Fahrzeug wurde radstandverlängert. Durch elegante
Farbgebung sollte ihm offenbar der Nutzfahrzeugcharakter etwas genommen
werden – doch war hier leider der Wunsch der Vater des Gedanken. Einzig die
seitlich aufgebrachten Palmwedel gaben den Verwendungszweck dieses
Fahrzeuges bekannt. Telefongespräche mit Mitarbeitern der Firma Voll
erweckten den Eindruck, daß man sich an dieses Projekt nicht sonderlich
gerne erinnert.
Die einzige Firma die mir auf meine Rundfrage geantwortet hat, deswegen wird
sie hier auch mit Logo genannt.
Die Firma "Karosserie- und Fahrzeugbau J. Welsch und Sohn, Inh. Kurt
Welsch" in Mayen ist laut eigener Aussage ein Familienbetrieb mit ca. 17 Mitarbeitern.
Bestattungswagen werden in diesem Betrieb seit ca. 45 Jahren gebaut. Basis
der Fahrzeuge stellen Mercedes-Benz, Opel, Volvo und Ford.
Westfalia ist ein Begriff, der zumeist in Verbindung mit Campingfahrzeugen
fällt. Die über 40 Jahre andauernde Tätigkeit in der Konstruktion von
Bestattungsanhängern bis in die 70er Jahre gerät dabei oftmals in
Vergessenheit. Klassisch und unverwechselbar sind die pontonförmigen
Anhänger aus den 60er Jahren, die mit einer bauchigen Form der Kotflügel und
vier Sargraumscheiben stilistisch auf die Produkte eines engen
Geschäftspartners von Westfalia hinwiesen: Volkswagen. Westfalia bietet
heute vorwiegend Wohnmobile, Campinganhänger und Anhängerkupplungen an.