AUFBAUHERSTELLER: GROßBRITANNIEN
Auch hier hat die Konsolidierung massiv eingesetzt. Von den ehemals "großen"
Herstellern ist eigentlich nur ein einziger übriggeblieben, der die anderen
geschluckt hat.
Es gibt allerdings eine ganze Anzahl von kleinen bis winzigen Betrieben, die
ebenso Fahrzeuge herstellen; je nachdem wie gut ich an Information komme, werden
sie hier auch vorgestellt.
Coleman-Milne:
Zurück nach oben
Dottridge Brothers:
Zurück nach oben
Le Marquis:
Zurück nach oben
Wilcox:
Zurück nach oben
Woodall-Nicholson:
Zurück nach oben
Letzter Update: 02 Januar 2011
Coleman-Milne in Bolton, Großbritannien bietet seit den 50er Jahren
hochwertige Limousinen und Bestattungswagen an. Das bekannteste Modell von
Coleman-Milne dürfte der Cardinal sein. Es handelt sich um ein aufwendig verlängertes
Zeremoniefahrzeug auf Basis Ford Granada. Weiterhin stellt Coleman Milne
Follow Cars her, die stets auf den gleichen Fahrzeuge basieren, wie das
Bestattungswagenprogramm. Daher ist eine klare und einheitliche Linie im
Trauerzug gegeben und die optische Zusammengehörigkeit des Verstorbenen mit
den Hinterbliebenen im Follow car deutlich erkennbar. Coleman Milne ist bis
ins 21. Jahrhundert im Bestattungswagenbau aktiv und ist nach wie vor der
größte britische Hersteller von Leichenwagen und Follow Cars.
Heute besitzt Coleman-Milne im übrigen die Namensrecht an Woodall-Nicholson.
Von dieser Karosseriefabrik sind zwei Exemplare eines 1935 Daimler mit
prächtig verziertem Bestattungswagenaufbau aus Aluminium bekannt. Eines
dieser beiden Fahrzeuge befindet sich im Besitz von Walter Dennenmoser,
Inhaber der Galerie Auto & Kunst in Wiernsheim. Die Dottridge Brothers
stellten vereinzelt weitere Bestattungswagen her, deren Konstruktionen
jedoch bei Weitem nicht so aufwendig waren.
Stretchlimousinen und gepanzerte Luxusfahrzeuge sind das eigentliche Metier
von Le Marquis. In den 80er Jahren wurden jedoch zwei identische
Bestattungswagen-Aufbauten auf Rolls-Royce Silver Spirit bzw. Bentley
Brooklands karossiert. Es handelte sich um einen geradlinigen Kastenaufbau,
schlicht und unverglast. Le Marquis ist auch heute noch aktiv, jedoch werden
keine Bestattungswagen angeboten.
Wilcox stellt in erster Linie
Limousinen her, aber auch einige wenige Bestattungswagen auf der Basis
von Daimler und Vauxhall Fahrzeugen.
Meine unglückselige Princess wurde dort geboren.
Woodall Nicholson ist
einer der ältesten britischen Karosseriebauer, deren Ursprünge bis 1820
zurückgehen. Damals war das Hauptgeschäft natürlich Pferdedroschken. Die
Firma, die ursprünglich in Halifax, Yorkshire gegründet wurde, hat über all die
Jahre ihren guten Ruf als Aufbauhersteller behalten; in der ersten Hälfte des
20. Jahrhunderts wurden Fahrzeuge auf der Basis von Rolls-Royce, Daimler,
Humber, Jaguar und Austin hergestellt. Die Austin Princess aus den 60er Jahren
ist als Bestattungswagen mit Woodall-Nicholson Aufbau mittlerweile ein echter
Klassiker geworden.
In der zweiten Jahrhunderthälfte verschwanden die als separates Chassis angebotenen
Basisfahrzeuge allmählich vom Markt, so daß sich die Firma auf Fahrzeuge der
Hersteller Ford, Jaguar, Mercedes-Benz, Rolls-Royce und Saab konzentriert
hat. Heute ist diese traditionsreiche Firma Bestandteil von
Coleman-Milne geworden.